es ist einer der aufregendsten abende ihres bisherigen lebens, sie ist auf einer party. genauer gesagt, einer schulparty. ihr absoluter schwarm ist auch hier. sie kann sich schon nicht mehr erinnern, seit wann sie ihn toll findet, weil es sich um eine solch lange zeit handelt. damals, als sie ihn dass erste mal sah, war es ihre beste freundin, die für ihn schwärmte sie redete pausenlos von ihm. die mädchen befanden sich zu dem zeitpunkt noch auf der grundschule und der war ein reifer, gebildeter gymnasiast. kaum vorstellbar, eine chance bei ihm zu haben. und so brachte es ihrer besten freundin auch nichts, sich an ihn ranzuschmeißen, weil er der meinung war, mit solch einer kleinen grundschülerin nichts anzufangen.
damals konnte sie ihn und seine arrogante art nicht leiden. aber heute sieht er einfach nur großartig aus, so ganz in weiß gekleidet. ihre freundin und sie tuscheln die ganze zeit, sie schauen ihn an. er guggt ihr hinterher, jedes mal, wenn sie an ihm vorbei geht. irgendwann traut sie sich, ihn anzulächeln. es hat funktioniert, sie hat erreicht was sie wollte, er kommt auf sie zu und fragt sie nach ihrer telefonnummer. sie ist hin und weg. wie lange hatte sie darauf nur gewartet! sie tanzen, er ist ein guter tänzer und sie fühlt sich toll so nah an ihrem schwarm zu sein. denn: sie hatte es geschafft an ihn ranzukommen; sie war stolz. zwei tage später schreibt er ihr eine sms, sie verabreden sich. jedes mal wenn sie sich in der schule sehen begrüßt er sie mit küsschen, jedes mal bekam sie weiche knie.
der tag des dates rückte immer näher, endlich ist es soweit, es ist samstag. sie hat sich genau überlegt was sie tragen wird, wenn er unten an der haustür klingeln wird. sie gehen ins kino, reden nicht viel. sie weiß nicht warum, am telefon lief alles so gut. aber nun ist irgendwie alles anders. sie gehen in einen horrorfilm, sie langweilt sich. nach dem kino will sie sich vor ihrem haus von ihm verabschieden, sie ist müde. das war auch der grund, weshalb sie sich darauf eingelassen hat, ihn noch mit rauf zu nehmen. sie sitzen in ihrem zimmer schauen fern. sie sieht ihn an. sie beginnen sich zu küssen, er fängt an sie zu berühren, sie hat sie noch nie einen jungen von einem jungen berühren lassen. er macht weiter auf einmal hört er auf, sieht sie an und will von ihr, dass sie ihm auch etwas gutes tut. sie ist unsicher, aber denkt, sie will unbedingt mit ihm zusammen kommen, vielleicht ist das der weg. sie tut, was er von ihr will. sie ist wie willenlos, lässt ihre hand dinge tun, die sie bei vollem bewustsein nie tun würde. nach ein paar minuten verschwindet er auf der toilette, führt ein telefonat und ist weg.

und sie wird es wohl immer bereuen.